Keine Angst vor dem Altwerden/-sein

Veröffentlicht am 28.11.2018 in Ortsverein

Alter_Leutkirch_001Jochen Narr (v. mitte) in der Diskussion mit Andrea Hornbacher (4.v.re) und Susanne Burger (3.v.re)

In Leutkirch gibt es viele Möglichkeiten der Unterstützung und vieles muss noch entwickelt werden.

Wie  sehr dieses Thema die Leutkircher beschäftigt, zeigte die gut besuchte Veranstaltung des SPD Ortsvereins, der mit Frau Susanne Burger von der Aktion „Herz und Gemüt“ und Frau Anja Hornbacher von „Zuhause Leben“ zwei kompetente Fachfrauen für diesen Abend als Referentinnen gewinnen konnte.
Die Computeria, Beratungsangebote für pflegende Angehörige, Möhrchen und Co., Besuchsdienste, Nachbarschaftshilfe und Singnachmittage sind nur ein kleiner Ausschnitt an Möglichkeiten der Begegnung, Inanspruchnahme von Hilfe und ehrenamtlichen Engagement. Viele Angebote werden gut angenommen und Frau Burger würde sich wünschen, dass Angehörige von an Demenz Erkrankten sich früher Hilfe holen und nicht aus Scham oder Verdrängung der Probleme zu lange damit warten würden. In vielen Familien sind beide Partner berufstätig, wodurch es nicht leicht ist, neue Ehrenamtliche zu gewinnen. Pflegende Angehörige müssen vielfach arbeiten, auch um im Alter  abgesichert zu sein.  Die – zu geringe - finanzielle Unterstützung seitens des Staates bei gleichzeitiger Reduzierung der Arbeitszeit macht dieses Modell, Beruf und häusliche Pflege zu vereinen, häufig nicht attraktiv.
Möglichst bis zum Lebensende in den eigenen vier Wänden wohnen, ist der Wunsch fast aller. Damit dies gelingen kann, gibt es eine beeindruckende Palette an Möglichkeiten: Essen auf Räder, ambulante Pflegedienste, Nachbarschaftshilfe und Begleiter im Alltag, die kochen, putzen oder Fahrdienste übernehmen, Tagespflege, Notfalldose usw.. Die Erläuterungen von Frau Hornbacher schienen kein Ende zu nehmen.
Angesprochen auf die dringendsten  Probleme waren sich Frau Burger und Frau Hornbacher einig:  An erster Stelle steht der Fachkräftemangel, gefolgt von fehlenden Kurzzeitpflegeplätzen. Diese Plätze werden von pflegenden Angehörigen in Anspruch genommen, wenn sie beispielsweise in Urlaub fahren wollen oder wenn im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt erst geklärt werden muss, ob der zu Pflegende weiterhin zu Hause leben kann oder in einem Pflegeheim untergebracht werden muss.
Gefragt, was der Einzelne an Vorsorge tun kann, antwortete Frau Burger, rechtzeitig an eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht zu denken, sowie eine Wohnberatung in Anspruch zu nehmen, ob und gegebenenfalls welche Umbauten durchgeführt werden sollten, um im Alter barrierefrei und behindertengerecht wohnen zu können.
Die Stadträte Jochen Narr und Götz Neugebauer wollten wissen, wo Stadtverwaltung und Gemeinderat aktiv werden sollten. Die Quartiersentwicklung voran bringen, lautete Frau Hornbachers prompte Antwort. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Entwicklung einer Siedlung, eines Dorfes unter Federführung der Verwaltung mit Einbeziehung der Bewohner. Das kann in einem Fall die Reaktivierung eines Dorfladens sein und im anderen Fall der Bau eines Mehrgenerationenhauses. Der Ideenfall ist keine Grenze gesetzt. Nachbarschaftliche Solidarität lautet das Zauberwort.
Bestärkt durch den Beifall der Anwesenden für die Referentinnen, wird der Ortsverein im neuen Jahr erneut einladen und sich dann mit den Aufgaben eines Seniorenrats beschäftigen.

 

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